Hornissenbekämpfung

Die asiatische Hornisse (Vespa velutina) stellt eine invasive Art dar, die sich in Europa zunehmend ausbreitet und eine wachsende Herausforderung für die heimische Biodiversität, die Imkerei und die Landwirtschaft darstellt. Sie entwickelt sich zunehmend zu einem bedeutenden Problem. Sie baut auffällige, große Nester, die sich häufig in Bäumen und an Gebäuden befinden. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, ist die gezielte Vernichtung der Hornissenvölker notwendig.

Die frühzeitige Unterbrechung der Reproduktionszyklen der Asiatischen Hornisse im Frühjahr stellt die effektivste und kostengünstigste Maßnahme dar. Das Gründungsnest (Primärnest) befindet sich zu dieser Zeit an geschützten, relativ bodennahen Orten, wie Gartenhäusern, Schuppen oder unter Dachüberständen.

Unmittelbar nach der Entdeckung sollte die Entnahme erfolgen, um das Wachstum der Population und die Bildung von Sekundärnestern frühzeitig zu verhindern. Deutlich anspruchsvoller gestaltet sich die Suche nach dem Umzug in das Sekundärnest, das meist hoch oben und schwer zugänglich in den Baumkronen verborgen ist. Häufig befinden sich die Nester auch im oberen Bereich von Gebäuden.

Die Hornissenbekämpfung erfolgt bis auf Weiteres mechanisch durch Absaugung, weiterhin kommen thermische oder andere Methoden zum Einsatz. Der Einsatz von Insektiziden ist in NRW nicht erlaubt. Das Nest wird anschließend sicher verpackt und fachgerecht entsorgt oder verbrannt.

Entfernung nur mit Fachwissen

Hornissennester ohne fachliches Know-how und geeignete Schutzmaßnahmen zu entfernen oder zu vernichten, ist äußerst riskant. Ein Angriff eines Hornissenvolks führt zu schmerzhaften Stichen, die für Allergiker lebensbedrohlich sein können. Zudem muss sichergestellt sein, das nicht versehentlich Nester der geschützten Europäischen Hornisse entfernt werden, da dies ohne behördliche Genehmigung verboten ist und streng bestraft wird. Eine unsachgemäße Beseitigung kann zudem die unkontrollierte weitere Ausbreitung der asiatischen Hornissenart begünstigen, da überlebende Königinnen neue Nester gründen können.

Einsatz mit der Teleskop-Lanze

Eine Teleskop-Lanze dient dazu, Aktivkohle-Staub aus sicherer Entfernung in schwer zugängliche Hornissennester zu injizieren. Dieses professionelle Werkzeug ermöglicht das Erreichen von Nestern in Höhen zwischen 8 und 15 Metern. Mit passenden Verlängerungen lassen sich sogar Nester bis zu 25 Meter hoch behandeln. Die Teleskop-Lanze gewährleistet ein sicheres Arbeiten aus Distanz und schützt den Anwender effektiv vor aggressiven Hornissen.

Hubsteigereinsatz

Befinden sich die Nester in großer Höhe und sind mit der Teleskoplanze nicht erreichbar, wird in der Regel ein Hubsteiger eingesetzt. Dieser ermöglicht eine sichere Annäherung an das Nest sowie eine kontrollierte Entfernung ohne unnötige Risiken. Allerdings sind mit dem Einsatz eines Hubsteigers erhebliche Kosten verbunden.

Schutzausrüstung

  • spezieller Hornissenschutzanzug
  • Schutzhelm mit Visier oder Schutzbrille
  • dicke Hand­schuhe
  • robuste Stiefel oder hohe Schuhe mit Gamaschen
  • Atem­schutz, falls Aktivkohle-Staub verwendet wird

Einsatzgeräte

  • spezielle Absaug­geräte
  • Teleskop-Lanze mit Zubehör
  • Pulver-Zerstäuber
  • ggf. Hubsteiger
  • Alu-Leiter
  • Falls notwendig, Einsatz von Aktivkohle-Staub

Absicherung

  • Absi­cherung des Bereichs, um Passanten zu schützen
  • immer mit 2 Personen arbeiten
  • Nester nicht bei starkem Wind entfernen